Die Renovierung des Pfarr- und Jugendheimes wurde 2002 abgeschlossen. Seitdem können die Räume angemietet werden.
Geschichte
„Noch war der Bau der Kirche nicht vollendet, als mit der Errichtung eines neuen Baues begonnen wurde. Es sollte dies ein Jugendheim werden. 1922 im Herbst wurde begonnen, 1923 war das eigentliche Jugendheim fertig, die daran anschließende Küsterwohnung erst 1924.
Die hiesigen Bewohner standen der Errichtung fast gleichgültig, wenn nicht ablehnend gegenüber.“
So beginnt der erste Eintrag in der Orts- und Schulchronik Wanderath über das Jugendheim Wanderath im Jahr 1923.
Doch schon bald wird der Wert des Jugendheims erkannt. Hierzu nochmals die Chronik:
„Am 21.V.1925, dem Feste Christi Himmelfahrt, erfolgte die feierliche Einweihung des neu erbauten Jugendheims. Reges Leben herrschte an diesem Tage in unserem sonst so stillen Ort. Der Vorsitzende der kath. Jugendvereinigungen der Diözese Trier, Herr Prälat Anheier, hatte es sich nicht nehmen lassen, trotz seines hohen Alters persönlich die Einweihung vorzunehmen. Die Jugend der ganzen Umgegend war, geführt von ihren geistlichen Präsides, erschienen, um der Feier beizuwohnen…… Als Ehrengäste waren u. a. erschienen: der Landrat des Kreises Adenau Herr Dr. Kreutz, der Schulrat Herr Bappert und der Dechant des Dekanates Kelberg Herr Eisvogel. In Ansprachen, die diese Ehrengäste hielten, wurde hervorgehoben, welch Segen ein solches Heim für die Jugend bringt. Dabei wurde auch der ruhelosen Arbeit gedacht, der sich unser Herr Pfarrer Schneider bei der Entstehung des Baues unterzogen hat. ….
Einige heitere und ernste Einakter, gespielt von der Jugend Boos, Welcherath und Wanderath schlossen die schöne, wohlgelungene Feier. – Möge das Haus der Jugend eine Heimstätte der Freude und Weiterbildung werden und somit die Hoffnung erfüllen, die unserm Seelsorger Herrn Pastor Schneider die Kraft gab, allen Widerständen trotzend, das Werk zur Vollendung zu bringen.“
In der Folge erfuhr das Jugendheim eine wechselvolle Geschichte. Bis zum Beginn des 2. Weltkrieges wurde es vielfältig für Theateraufführungen und Weiterbildung genutzt.
Mit Beginn des 2. Weltkriegs fing jedoch bereits der schleichende Niedergang des Gebäudes an. Es wurden Flüchtlingsfamilien einquartiert, zum Teil auch Truppen der Wehrmacht, nach dem Krieg wohnten zeitweise Wanderather Familien im Küsterhaus, da die eigenen Häuser von den allierten Besatzungstruppen besetzt wurden.
In den 50er Jahren erlebte das Theaterspielen nochmals eine Blütezeit, bevor diese Tradition in den 60er Jahren für lange Zeit einschlief.
Das Küsterhaus wurde zu Beginn der 60er Jahre an die Familie Schüller aus Köln vermietet, die es heute noch nutzt. Seit dieser Zeit standen jedoch keine Toiletten mehr zur Verfügung. Geheizt wurde das Jugendheim mit Holz- oder Ölöfen.
Ab den 60er Jahren bis 1990 wurde ein Raum von der Fahrschule Müller aus Weibern als Schulungsraum genutzt.
Die ehemalige Küche und der Saal wurden 1981 in Eigenleistung renoviert, da zu dieser Zeit eine rege Jugendarbeit mit mehreren Jugendgruppen stattfand. Die Frage der sanitären und Heizungsinstallation war jedoch immer noch nicht geklärt.
1990 wurde im Saal eine Kleiderkammer für Spätaussiedler aus Russland eingerichtet, die bis 1996 bestand.
In der ehemaligen Küche und Fahrschule fand der Kindergarten von 1995-1996 für eine Gruppe eine Heimat, da der Erweiterungsbau nicht eher fertiggestellt war.
Die Bausubstanz hatte zwischenzeitlich jedoch schon deutlich gelitten, eine sinnvolle Nutzung ohne die sanitären Einrichtungen war kaum möglich – eine Beheizung erfolgte zu diesem Zeitpunkt meistens durch Gasbrenner, für sonstige Bedürfnisse konnten die Toiletten in der alten Schule genutzt werden.
Deshalb beschloß der Verwaltungsrat der Pfarrei im Jahr 1998 die längst überfällige Renovierung und Erweiterung in zwei Bauabschnitten auszuführen. 1999 wurde mit der Außenrenovierung (Dach, Putz Fenster und Natursteingewände) begonnen. Diese Arbeiten waren pünktlich zum Pfarrfest 2000 fertiggestellt. Im Herbst 2001 wurde mit der Innenrenovierung und Erweiterung begonnen, die pünktlich zum Pfarrfest 2002 am 24.08.2002 abgeschlossen wurden.
Hierbei wurden von Pfarrangehörigen über 1600 Stunden in Eigenleistung erbracht.
Seitdem besteht eine rege Nutzung. Elternabende der Kommunionskinder, Sitzungen des Pfarrgemeinderats, Proben der Eifler Gitarrenfreunde und der zwei Theatergruppen, das Fastenessen, um nur einige Veranstaltungen zu nennen, zeigen, das das neue Angebot Pfarrheim angenommen wurde und sich die Mühe gelohnt hat.